Die 28. Stormtage – ein Rückblick

Vom 01. bis 03. Juli fanden in diesem Jahr die 28. Stormtage statt, die das Puppentheater in den Fokus setzten.

Nach einer Begrüßung von Volker Lamprecht und Monika Potrykus, unter der musikalische Begleitung der zehnjährige Sona Greßler an der Violine und ihren Eltern Knarik Greßler-Shakhgaldan und Jens Greßler am Klavier, machte am Freitagabend der Puppenbauer Martin Gobsch aus Erfurt den Auftakt. Er berichtete über seinen Arbeitsprozess an dem mechanischen Puppentheater zu Storms „Regentrude“, welches im Frühjahr des nächsten Jahres im Museum installiert wird. Dabei ging er auch auf die Schwierigkeiten ein, die seine Arbeit mit sich bringt, besonders die Mechanik betreffend, welche er anhand von zwei Modellen veranschaulichte. Bei seinem Vortrag wurde zusätzlich seine Liebe zum Detail und sein Engagement für das Projekt deutlich, so z.B. schon bei der Gestaltung des Schriftzugs, für den die perfekte Schriftart gesucht und dann gestaltet werden musste und der genau die richtige Beleuchtung bekommen sollte.

Seine künstlerischen Fähigkeiten können auch in der neuen Sonderausstellung betrachtet werden, die an diesen Abend eingeweiht wurde. Zum ersten Mal werden hier 39 seiner Zeichnungen zu vergangenen Projekten ausgestellt, die für den Künstler eine Art Zwischenschritt auf dem Weg von der Idee bis hin zur fertigen Puppe darstellen, weswegen sie so nie gezeigt wurden.

Am Samstag bot Rosi Lampe, nach einer Begrüßung durch die Erste Beigeordnete Ute Althaus, mit ihrem Vortrag „Hereinspaziert! Hereinspaziert, ins kleine Welttheater!“ einen Streifzug durch die Geschichte des Puppentheaters vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, inklusive kleiner Auszüge der Genoveva mithilfe der Puppe des Pfalzgrafens. Am Nachmittag gab es einen kunsthistorischen Blick auf Karl Timmlers „Der Puppenspieler Egon Gäble“ von Henriette Roth, die Kunstgeschichte in Göttingen studiert und im vorigen Jahr ein Praktikum im Museum absolvierte. Das Gemälde ist nach seiner Restauration nun wieder im Museum zu sehen. Abends durften wir im Alten Rathaus Daiva Schumann an der Harfe und dem Gesang von Nadine Zicke lauschen, die ihre musikalischen Beiträge mit einer Nacherzählung der „Regentrude“ verbanden.

Zum Abschluss wurde am Sonntag ein Spaziergang durch Heiligenstadt unternommen. Dieser führte zur Skulptur der Regentrude mit einem Besuch im Eichsfeldmuseum und des Ateliers des Bildhauermeisters Christoph Haupt, der auch vor Ort ein paar Worte zur Entstehung, zum Zustand und zu der Zukunft seiner Skulptur sagte. Unterwegs informierte Sigrid Seifert an verschiedenen Orten über die Geschichte von Heilbad Heiligenstadt.

Die diesjährigen Stormtage waren, besonders nach der langen Pause, wieder sehr gut besucht und uns eine große Freude. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Gästen, Mitwirkenden und dem Storm-Verein.