Von Storm zur NS-Propaganda. Filmische Stilmittel als Ideologieträger in „Der Schimmelreiter“ (1934).
Der 1933 produzierte Schimmelreiter-Film von Curt Oertel und Hans Deppe ist wegweisend für nachfolgende Literaturverfilmungen. Von der Filmbewertungskammer wird er als „besonders wertvoll“ und eine „Spitzenleistung der deutschen Filmproduktion“ ausgezeichnet. Doch die stormsche Adaption hat eine klare ideologische Funktion. Gedanken der NS-Ideologie sollten unter literarischem Deckmantel verbreitet werden.
Johannes Pilz, wissenschaftlicher Volontär am Literaturmuseum „Theodor Storm“, analysiert und verortet die ideologischen Doktrinen der Literaturverfilmung anhand der Figurenkonstellation und –inszenierung, der Kameraästhetik und dem Einsatz von Schrift im Film.