Spritzendes Birnenmus im Hause Storm

Im Oktober 1857 schreibt Theodor Storm in einem Brief an seine Mutter, Lucie Storm, sowie Schwiegermutter, Elsabe Esmarch, von dem neuen Kindermädchen Therese. Diese kümmert sich nicht nur um die Kinder, sondern hilft auch bei vielen Dingen im Haushalt. Im Herbst kocht sie Birnenmus (anschaulich vom Dichter beschrieben):

„Mit unserm neuen Kindermädchen Therese ist uns in jeder Beziehung sehr wohl gedient, sie besorgt nicht allein die Kinder vortrefflich, sondern faßt auch sonst, ohne daß es der Aufforderung bedürfte, überall mit an. Sie ist überhaupt fix und freundlich. Vor ein paar Tagen hat sie Mus gekocht (Ingredienzien: drei Körbe Birnen, zwei Flaschen Fliedersaft, etwas Nelken und Zitronenschale sowie ganze Wallnüsse mit grüner Schale) was Onkel Otto, in Anerkennung, das Constanze ihm seine Einmacherei besorgt, in seiner Küche gestattete. Wenn’s kocht, sprützt es nämlich immer lustig an die Wände (daher denn auch in dieser Zeit viele Jungens mit verbrannten Mäulern und Heiße-Mus-Flecken im Gesicht umherlaufen), und da seine Küche nun doch von der kurz vorher gefeierten eignen Muskocherei wie besch… aussah, so ging’s in einem fort. Die Prozedur dauert übrigens vierundzwanzig Stunden in einem hin. Es hat sieben stattliche Töpfe voll gegeben, die nun für Kind und Mägde den Butterdienst mit versehen helfen.“