Theodor Storm zollte Adolph Menzel große Anerkennung
Noch vor seiner Station in Heiligenstadt hatte Theodor Storm im literarischen Klub „Tunnel über der Spree“ sowie bei dem Kunsthistoriker Franz Kugler Bekanntschaften mit einigen namhaften Schriftstellern, wie Theodor Fontane und Paul Heyse, gemacht. In diesem Umfeld lernte der Husumer Dichter auch Adolf Menzel kennen. Der Kunstmaler Menzel illustrierte zu dieser Zeit ein Geschichtswerk Kuglers über Friedrich II. Storm selbst hatte mit dem Fridericus-Kult nicht viel im Sinn. So schreibt er Ludwig Pietsch 1861: „Ein Verkehr mit ihm [Menzel] muss sehr förderlich sein, zumal Sie keine Gefahr laufen, dem ‚knitterigen Altfritzenthum‘ (unglaublich wahr!!) zu verfallen. Das ist wahrhaftig schade bei Menzel, denn trotz alledem steckt ein wunderbares Gefühl der Schönheit in ihm…“
Trotz dieser politisch kritischen Sichtweise des Dichters gegenüber Menzel empfand er sonst „jeder Zeit eine leidenschaftliche Bewunderung“ für den Maler, dessen Genie und seine Schöpfungen, wie es Pietsch in der „Vossischen Zeitung“ wiedergab.
Storm selbst literarisiert Menzel, wie auch den Husumer Maler Nikolaus Sunde, als Figur für seine Novelle „Eine Malerarbeit“. Die Erzählung beschreibt ein Stück eichsfeldische Landschaft bei Lindewerra und der Teufelskanzel. In einem 1867 verfassten Brief an Musikdirektor Krigar, den Schwager Menzels, fügte der Dichter seiner Novelle die Zeilen bei, er schicke für Menzel „anbei eine Novelle, die in sein Fach schlägt und worin sogar ipsissima verba [ganz die eigenen Worte von ihm] vorkommen.“
Es gibt noch weitere Briefe, in denen Theodor Storm Adolph Menzel lobend erwähnt.