Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag:
10.00 bis 17.00 Uhr

Samstag und Sonntag:
14.30 bis 16.30 Uhr

„Es ist, als müsste ich zur Erholung von der unerbittlichen Wirklichkeit ins äußerste Reich der Phantasie flüchten.“

Theodor Storm, 1863

Aktuelle Ausstellung

Günther Jahn – Auf der Bühne

20. Oktober 2024 – 23. Februar 2025

Der Künstler Günther Jahn hinterließ im Jahr 2011 mehr als 850 Gemälde und weit über 500 druckgrafische und zeichnerische Arbeiten. Unter diesen Werken befinden sowohl die von impressionistischen, expressionistischen, kubistischen und neusachlichen Einflüssen geprägten Arbeiten aus seinen Anfängen als auch diejenigen Werke, die seit den 1980er Jahren seine unverkennbare Handschrift tragen.

„Warum soll der Künstler die alte Natur nachbilden, wenn er imstande ist, eine neue Natur zu schaffen?“ – Günther Jahn (1968)

Es sind diese surrealistischen, traumgleichen Arbeiten, die in „Günther Jahn – Auf der Bühne“ gezeigt werden. Aus ihnen spricht Jahns Leidenschaft für Literatur. Seine malerischen Interpretationen dieser fantastischen Welten und Geschichten erinnern an Theaterszenen. Harlekins, junge Damen und der Tod, Reiter, Ritter, Könige und Päpste, aber auch allerlei kuriose Tiere sind sein wiederkehrendes Figurenensemble, das sich wie auf einer erhöhten Bühne vor einer einfachen Kulisse präsentiert.

„Kunstkritiker sagen über meine Kunst gelehrte und kluge Dinge, die richtiger sind, als das, was ich sage und die doch oftmals haargenau das Falsche treffen.“ – Günther Jahn (2007)

Einige Werke der Ausstellung werden mit Gedichten, philosophischen Gedankenspielen oder Kurzgeschichten sowohl vom Künstler, als auch von anderen kreativen Köpfen ergänzt. Die Besucher sind angehalten, sich selbst an einer Schreibübung zu Jahns Werken zu probieren und somit an der Ausstellung mitzuwirken.

Vergangene Ausstellungen (Auswahl)

Der kleine Häwelmann

Die Sammlung von Prof. Dr. Gerd Eversberg

5. Juli 2024 – 22. September 2024

2024 überlässt Prof. Dr. Gerd Eversberg dem Literaturmuseum „Theodor Storm“ seine über 100 Objekte umfassende Häwelmann-Sammlung, darunter Bilderbücher, illustrierte Ausgaben und Hörspiele.

Das Literaturmuseum zeigt die Ausstellung in zwei Räumen. Der erste ist den unterschiedlichen Darstellungen der Sonne in ausgewählten Häwelmann-Ausgaben gewidmet. Der zweite zeigt die gesamte Sammlung, Originale einer von Kindern selbst illustrierten Ausgabe und die Häwelmann-Truhe mit den Puppen aus dem DEFA-Trickfilm. Dort können außerdem Häwelmann-Puzzle zusammengesetzt und ein Memory gespielt werden.

Der deutsche Germanist und Autor Prof. Dr. Gerd Eversberg wurde 1947 in Magdeburg geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaften, Philosophie und Pädagogik. Er war als Studiendirektor und als Lehrbeauftragter an mehreren Gymnasien, Universitäten und Akademien tätig und leitete über 20 Jahre das Theodor-Storm-Zentrum in Husum. Er lehrte bis 2014 als Honorarprofessor für Neuere Deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen.

Storms Kunstmärchen Der kleine Häwelmann aus dem Jahr 1849 erzählt von einem lebhaften Kind, das eines Abends nicht einschlafen will. Der Mond hat ein Einsehen und lässt den Kleinen auf einem Strahl seines Lichts durch das Schlüsselloch in die Welt hinausfahren. Dort will der kleine Häwelmann immer mehr und mehr erleben. Er kann nicht akzeptieren, dass alle schlafen wollen, bis der Mond schließlich entnervt aufgibt und das Licht löscht. Doch da kommt die Sonne und bringt ein überraschendes Ende.

Sabine Wilharm: Storms Schimmelreiter und Goethes Zauberlehrling.

30 Jahre Kindermann Verlag

25. Februar 2024 – 02. Juni 2024

Illustrationen in Büchern eröffnen phantastische Welten! Sie erleichtern den Zugang zur Literatur und geben zugleich künstlerischer Kreativität Raum. Die Tradition, das geschriebene Wort in Bildform zu ergänzen und zu übertragen, findet sich bereits zu Theodor Storms Zeiten. Zahlreiche seiner Werke wurden schon bei der Erstausgabe illustriert. Bis heute erfreuen sich Bilderbuch-Illustrationen größter Beliebtheit bei Groß und Klein.

Das Literaturmuseum zeigt in einer Sonderausstellung die Originalillustrationen von Sabine Wilharm zu Storms Schimmelreiter sowie ihre Grafiken zu Goethes Zauberlehrling, die beide im Kindermann Verlag erschienen sind, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert.

SABINE WILHARM, geboren in Hamburg, zeichnet seit ihrem Abschluss in Illustration an der HAW Hamburg freiberuflich für Kinderbuchverlage, zeitweise intensiv für Zeitschriften, viel zu selten für Erwachsenenliteratur. Die bekanntesten Buchumschläge aus ihrer Werkstatt sind sicher die für die deutsche Harry-Potter-Ausgabe. Lebt und arbeitet im Norden von Hamburg.

Der KINDERMANN VERLAG ist ein unabhängiger Kinderbuchverlag mit Sitz in Berlin, der seit 2020 von Anna Kindermann geleitet wird. Gemeinsam mit ihren beiden Mitarbeiterinnen eröffnet sie Kindern einen unvoreingenommenen Blick in die Welt der klassischen Literatur und führt damit die originäre Idee der Verlagsgründerin Dr. Barbara Kindermann weiter. Der Verlag hat es sich außerdem zum Ziel gesetzt, das Programm noch vielfältiger zu gestalten. Ein Plan, der aufgeht, denn der Verlag wurde zwei Jahre in Folge – 2022 und 2023 – mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.

Rolf Müller: Poetische Reflexionen. Malerei und Grafik

27. September 2023 – 21. Januar 2024

Rolf Müller wurde 1941 im thüringischen Sachsendorf bei Eisfeld geboren. Zunächst studierte er Germanistik und Kunsterziehung in Leipzig und wirkte dann als Kunsterzieher. Darauf folgte ein Studium in den Fächern Angewandte Malerei und Gobelingestaltung an der Burg Giebichstein in Halle. Als Hochschullehrer erhielt er dort 1994 die Berufung zum Professor der Kunstpädagogik. 1996 war er Gastprofessor an der Academy of Art and Design in Hanoi, VR Vietnam, und 1998 an der Academy of Fine Arts in Tianjing, VR China. Seit 2006 lebt er als freischaffender Künstler in Halle.

Studienreisen und Ausstellungen führten den Künstler u.a. nach Frankreich, Italien, Spanien Griechenland, Mittelasien, Armenien, China, Vietnam und in die Türkei.

In seinen über 40 multimedialen Arbeiten dieser Ausstellung verbindet er kurze literarische Zitate mit eigener Malerei und Grafik. Inspiration fand er u. a. in den Werken von der deutschen Schriftstellerin Ulrike Draesner, dem österreichischen Dichter Rainer Maria Rilke und dem chinesischen Philosophen Lao Tse.

„Im freien, verantwortungsvollen Spiel fügte sich manches mit seiner rätselhaften Fremdheit ins Bild. Es fiel mir zu und entfaltet nun sein eigenes Leben.“ – Rolf Müller

Der Schimmelreiter und ich – Michael Zimmermann

12. März 2023 – 10. September 2023

Michael Zimmermann (*1946) begann sein künstlerisches Schaffen bereits im Alter von neun Jahren während eines Aufenthalts auf der Insel Föhr. Fasziniert und inspiriert von dieser „höchst ungewöhnlichen Landschaft“ kehrte er immer wieder zu ihr zurück, so auch im Januar 1985. Abgeschieden vom Festland erlebte er den Eiswinter auf der Hallig Hooge und begab sich in „Zwiesprache“ mit der nordfriesischen Natur. Das Gesehene prägte Zimmermanns abstrakt expressiven Malstil nachhaltig.

2001 zog es ihn erneut auf eine Hallig, diesmal Langeneß. Während draußen bei einer Sturmflut „Land unter“ herrschte, widmete sich Zimmermann intensiv dem Thema „Schimmelreiter“. Malerisch ergründete er in ca. 1.000 Werken die Frage: Wer ist Hauke Haien?

Der Schimmelreiter(1888) ist Theodor Storms bekannteste Novelle. Von Krankheit geplagt, schrieb Storm das Werk in seinen letzten Lebensjahren. Noch heute wird der Aufstieg des Protagonisten Hauke Haien vom Kleinknecht zum Deichgrafen, sein Einsatz für den Bau eines neuen Deiches, sein tragischer Tod in den Fluten und die damit verbundene “Auferstehung” als mythische Figur des Schimmelreiters gelesen, gelehrt und künstlerisch verarbeitet. Michael Zimmermann versucht die Figur vom Mythos zu lösen und sieht in der Novelle einen direkten Bezug zu unserer heutigen Zeit.

Die Ausstellung zeigt 46 ausgewählte Werke aus Zimmermanns Schimmelreiter-Bildzyklus. Die 16 großformatigen Ölgemälde des abstrakten Expressionismus werden dabei von 30 erklärenden Skizzen und Vorarbeiten auf Papier begleitet. Zusätzlich gibt es einen kostenlosen Audioguide mit Zitaten des Künstlers, Textauszügen aus der Novelle (gesprochen von Ulrich Potrykus) und wissenschaftlichen Erklärungen zu den Werken (gesprochen von Dr. Anna Haut).

AUSGELIEHEN, GELESEN, ERLEBT – Bibliotheksplakate aus der DDR

Die Sammlung Tobias Bank

30. Oktober 2022 – 26. Februar 2023

Die Ausstellung zeigt ausschließlich Originalplakate vor allem aus den 1970er und 1980er Jahren der DDR. Bis 1989 waren Plakate das auflagenstärkste Medium für die Agitation und Propaganda der Parteien und Massenorganisationen der DDR. 33 Jahre nach dem Verschwinden der DDR geben diese Plakate unerschöpflich Auskunft über das Kultur- und Kunstverständnis jener Zeit und über das Leseland DDR.

Die grafisch oft sehr aufwändig und von namhaften Künstler:innen entworfenen Bibliotheksplakate haben durch ihre aussagekräftigen und einfachen Botschaften noch heute Gültigkeit. Einige Plakate bestechen durch formalistische Gestaltung, andere durch malerische Darstellungen. Mit dem heutigen Blick faszinieren einige durch verordnete Themen und Losungen und wirken wie aus einem weit entfernten Land, wieder andere sind geradezu liebevoll gestaltet.

Jedes Plakat ist ein Zeugnis ostdeutscher Kunstgeschichte. Das künstlerische Schaffen in der DDR, welches nicht selten durch ein vorgegebenes Kunstverständnis geprägt war, hatte gerade bei den nichtpolitischen Plakaten unerwartete Freiräume, die mal mehr und mal weniger stark ausgeschöpft wurden. Die Ausstellung bietet eine große Breite von Plakaten an, welche an Litfaßsäulen und Hauswänden, aber auch in Büros und an Schautafeln in der DDR zu sehen waren. Vor allem waren die hier ausgestellten Plakate aber in den Bibliotheken und wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen der DDR zu finden.

Diese Ausstellung soll 33 Jahre nach der Wiedervereinigung zu etwas Gelassenheit beitragen, vor allem zu Respekt im Umgang mit der unterschiedlichen Geschichte der Deutschen sowie zu kontroversen Diskussionen anregen und einen Beitrag zur Vermittlung von Geschichte an jüngere Generationen leisten.

Petra Arndt: Interludium.

Bronze, Keramik, Lyrik

20. März 2022 – 12. Juni 2022

„Schöpferische Lebenskraft sehnt sich nach bildhafter Gestaltung, ringt und spielt mit Form und Sprache. Wir sind Gast auf Erden, leben in einer Zwischenzeit.

Vielleicht folgen wir einem schauenden Erkennen, wollen den Rhythmus des Lebens begreifen, staunen und es beginnt ein gemeinsames Suchen zwischen dieser Menschenwelt und dem Kosmos, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem.

Erlebtes, Empfangenes, Gefühltes, breitet sich aus im eigenen Sein. Bildet sich im Innersten, entäußert sich und schafft eine Verbindung zur Außenwelt.

Ich möchte und muss gestalten, was dem Innersten entspringt.

Ich muss meine Sprachlosigkeit entmündigen und die Empfindung worttaufen.“

– Petra Arndt

Der gläserne Pantoffel. Wolfgang Nickel. Märchen in Glas. 

20.11.2021 bis SO, 27. Februar 2022.

Wolfgang Nickel wurde 1960 in Schmalkaden geboren. Von 1982 bis 1987 studierte er an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein, Halle, Malerei/Grafik. Seit 1987 ist er freischaffend tätig. 1990 wandte er sich der Glaskunst zu. Er gestaltete mehrere Kirchen, unter anderem die Kirche Schmalkalden-Weidebrunn, die St. Trinitatiskirche Unterellen, die Michaeliskirche in Erfurt. Zu seinen Objekten gehören das Standesamt Schmalkalden, das Justizzentrum Meiningen, das Kreiskrankenhaus Ilmenau und die Kliniken des Wetteraukreises Frankfurt/Friedberg. Die letzte Ausstellung war 2020 in Schmalkalden, Schloß Wilhelmsburg: „Wiedergeburt der Renaissance.“ Zeichnungen & Glas.

Im Garten des Dichters.

Werner Löwe. Zeichnungen und Collagen

08. August bis 05. September 2021

digital als 3D-Rundgang hier

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„Wie fließend Silber funkelte das Meer.“

Aquarelle zu Theodor Storm von Hans-Jürgen Gaudeck

Das Literaturmuseum „Theodor Storm“ zeigte vom 9. Februar 2020 bis zum 26. Juli 2020 über 40 Aquarelle des Berliner Landschaftsmalers Hans-Jürgen Gaudeck.

Der Aquarellmaler Gaudeck hat bereits mehrmals Bilderzyklen zu Landschaften geschaffen, die durch ihre literarische Überformung zugleich zu Räumen der Dichtung, der Vorstellung geworden sind. Nach drei Büchern zu Theodor Fontane widmet er sich erstmals dessen norddeutschem Dichterfreund Theodor Storm. Mit umfangreicher Lektüre, Pinsel und Farben hat Gaudeck sich auf die Reise begeben und Land und Werk Storms erkundet. Die dabei entstandenen 40 Aquarelle werden nun in Storms Wirkstätte Heiligenstadt in einer umfangreichen Schau präsentiert.