Zwischen Klassizismus und Romantik.
Die Scherenschneiderin Luise Duttenhofer (1776–1829)
mit Dr. Michael Davidis, Marbach
Die 1776 in Waiblingen geborene und 1829 in Stuttgart gestorbene Scherenschneiderin Luise Duttenhofer zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des württembergischen Klassizismus. Während sich das Schaffen anderer Silhouettisten oft in der Anfertigung von Porträts und Genreszenen erschöpfte, zeichnet sich ihr Werk durch ein breites Themenspektrum und einen erstaunlichen Formenreichtum aus. Duttenhofers Stärke lag, abgesehen von ihrer virtuosen Technik, in einer unerschöpflichen bildnerischen Phantasie und in der Souveränität, mit der sie die unterschiedlichsten Gegenstände, Symbole und Ornamente zu kombinieren verstand. Das macht ihren Nachlass, der größtenteils im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt wird, zu einem veritablen Theatrum mundi. Dr. Michael Davidis, ehemals Leiter der Kunstsammlungen des Archivs, präsentiert eine Reihe von Paradestücken aus diesem mehr als tausend Scherenschnitte umfassenden Bestand.